Chorweiler liegt im Norden Kölns, die Entfernung zum Zentrum beträgt rund zehn Kilometer. Der Ort ist Teil des Stadtbezirks Chorweiler und hat diesem seinen Namen gegeben. Auf einer Fläche von 1.9191 Quadratmetern leben gut 13.000 Einwohner. Die Eingemeindung in die Stadt Köln erfolgte zum April 1922. Der Stadtteil zeichnet sich durch eine außerordentlich gute Anbindung an das lokale Autobahnnetz sowie an den öffentlichen Personennah- und Fernverkehr aus. Chlorweiler hat einen eigenen Anschluss an die A 57 und zwei Bahnhöfe für den Nah- und Fernverkehr. Außerdem fahren mehrere lokale Buslinien sowie eine Stadtbahnlinie den Ort an. Im Osten grenzt Chorweiler an die Neusser Landstraße und die Bundesstraße 9. Der Fühlinger See ist eine weitere Grenze im Osten, das Gewässer wurde künstlich angelegt und setzt sich aus mehreren Seen zusammen. Im Süden wird Chorweiler begrenzt durch Seeberg, im Westen folgt der Stadtteil Volkhoven/Weiler. In nördlicher Richtung schließt sich Blumenberg mit der Worringer Bruch an.
Der Stadtteil ist architektonisch durch den Stil der 1970er Jahre gekennzeichnet. Zu diesem Zeitpunkt wurde er neu erbaut, die Städte- und Wohnungsbaupolitik folgte dem Stil der Zeit. Schon im Jahr 1922 hatte der Architekt Fritz Schumacher die Idee von einer Neuen Stadt und wollte bezahlbaren Wohnraum nahe den Industriegebieten im Norden schaffen. Auf einem relativ begrenzten Raum sollte Platz für 100.000 Menschen geschaffen werden, um diesen einen Lebensmittelpunkt mit Einrichtungen zum Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Leben zu bieten. Auffallend ist die Skyline dieser Neuen Stadt, denn in südlicher Richtung wurden Gebäude mit maximal vier Stockwerken gebaut, die bis zum Zentrum des Stadtteils Chorweiler bis zu 30 Etagen hoch werden. Die Stadt sollte sich in den nächsten Jahren von Süden nach Norden ausdehnen, der Bau hält noch heute an. Die Bereiche um Seeberg-Nord, Chorweiler und Chorweiler-Nord wurden in den 1980er Jahren fertiggestellt, sie sind bis heute als größte Plattensiedlung in Nordrhein-Westfalen bekannt. Bisher wurde Wohnraum für 40.000 Menschen erschaffen, und auch die ursprünglich vorgesehenen Bürobauten wurden nicht in der Masse errichtet wie zu Beginn geplant. Trotzdem sind die zum Teil 20 Stockwerke hohen Hochhaussiedlungen bis heute kennzeichnend für Chorweiler, und sie sind der Grund für die hohe Bevölkerungsdichte des Stadtteils. Der aktuellste Bauabschnitt befindet sich in nördlicher Richtung im Stadtteil Blumenberg. Hier wird seit den 1980er Jahren gebaut, vor allem Reihenhäuser kennzeichnen das Gebiet. Was vor Jahrzehnten als Neue Stadt gebaut werden sollte, ähnelt heute einer Trabantenstadt. Um Ortsunkundigen und Einheimischen die Orientierung zu erleichtern, hat man deshalb eine Benennung der Straßen in jedem Ortsteil nach einheitlichen Kriterien forciert. So wurden die Straßen in Chorweiler-Nord nach Flüssen benannt, in Chorweiler-Zentrum wählte man Städte im europäischen Ausland als Vorbild für die Namensgebung.
Seit rund 25 Jahren machen sich die negativen Auswirkungen der lokalen Wohnungsbaupolitik vor Ort bemerkbar. Experten gehen davon aus, dass die damalige Bereitstellung von Wohnraum nicht mehr dem Trend der Zeit entspricht. Heute sind Wohnungen in Innenstadtlage beliebt, die Menschen möchten stadtnah oder in Altbauten wohnen. Zwar gelten die Mieten in Chorweiler als niedrig, doch letztlich führte die Wohnungsbaupolitik zu einem verstärkten Anteil von Ausländern oder sozial Schwachen. Mit über 41 Prozent ist der Anteil von Ausländern auf einem bemerkenswert hohen Niveau, es entstand ein sozialer Brennpunkt. Eine weitere Herausforderung war der hohe Leerstand in vielen Wohnungen mit einer Verwahrlosung der Infrastruktur. Schon seit rund 30 Jahren greift in Chorweiler deshalb ein Programm des Kölner Stadtrats, mit dem man die Lebens- und Wohnqualität vor Ort verbessern wollte. Der Bau eines Jugendzentrums, die Einrichtung einer Selbsthilfegruppe und Maßnahmen zur Bekämpfung der Arbeitslosigkeit waren Schritte, die zur Verbesserung der Lebensqualität beitragen sollten. Auch Programme zur Berufsvorbereitung, zur Weiterbildung und zur Qualifizierung von jungen Menschen wurden aufgelegt und teilweise zu wegweisenden Projekten im ganzen Bundesland erklärt.
Viele dieser Maßnahmen werden auch im Jahr 2014 fortgeführt. Dennoch ist seit Jahren ein kontinuierlicher Rückgang der Einwohnerzahlen zu verzeichnen. Es bleibt abzuwarten, ob die Aufwertung des Stadtteils mit den geplanten architektonischen, sozialen und kulturellen Ansätzen dauerhaft gelingt. Interessant dürften die Bemühungen der Verantwortlichen in jedem Fall sein, und auffallend ist schon heute die Vielfalt der religiösen Einrichtungen vor Ort. Katholische und evangelische Kirchen, eine Synagoge und eine Moschee könnten als Symbol für das friedliche Nebeneinander von vielen Kulturen und Religionen stehen und könnten wegweisend sein für die erfolgreiche Integration von Menschen mit Migrationshintergrund.