Der Kölner Stadtteil Porz liegt im Südosten der Rheinmetropole am rechtsrheinischen Ufer des Weißen Rheinbogens. Auf einer Fläche von 3.119 qm sind zum Jahresende 2013 über 14.530 Einwohner gemeldet. Seit Januar 1975 gehört Porz zur Stadt Köln, der gleichnamige Bezirk umfasst außerdem die Stadtteile Eil, Urbach und Elsdorf. Porz stößt im Süden an Zündorf, im Westen an den Rhein als die natürliche Grenze einer weiteren Ausdehnung. Im Norden schließen sich Gremberghoven, Finkenberg und Ensen an. Charakteristisch für den Ort ist die Lage, den Porz liegt direkt an einem Rheinhang, ihm gegenüber liegt auf der westlichen Seite des Rheins der Hang „Weißer Bogen“.
Nach der Überlieferung wurde Porz zum ersten Mal im Jahr 1019 in den Geschichtsbüchern erwähnt. Im Lauf der Geschichte hat Porz zwischen französischer und preußischer Herrschaft gewechselt. Im Jahr 1795 von französischen Truppen besetzt und unter französisches Recht gestellt, folgte im Jahr 1815 der Übergang zum Königreich Preußen.
Heute gilt der Stadtteil Porz als Zentrum des gesamten Stadtbezirks. Alle wichtigen Ämter befinden sich hier, auch öffentliche Einrichtungen wie ein Krankenhaus sind hier ansässig. Charakteristisch für das städtebauliche Bild ist die Germania-Siedlung, die in den Jahren 1899 bis 1903 erbaut wurde. Hier wurden zum damaligen Zeitpunkt mehrere hübsche Gebäude errichtet, die im Stil ihrer Zeit gehalten waren. Die Direktorenvilla mit angrenzendem Park, die Meisterhäuser und die Häuser für die Arbeiter und die Angestellten waren ein Beispiel für den architektonischen Stil. Die ortsansässigen Germania-Spiegelglaswerke, die der Siedlung ihren Namen gaben, haben ihre Belegschaft unabhängig von der Position und der Herkunft also in unmittelbarer Nähe des Werks auf dem Werksgelände untergebracht. Damit folgte man der damaligen Tradition vieler Familienbetriebe, den eigenen Mitarbeitern bezahlbaren Wohnraum auf angemessenem Niveau zu bieten. Aus sozialer Sicht dürfte interessant sein, dass die gesamte Anlage die damalige Hierarchie durchaus widerspiegelt. Die Position eines Hauses hing nämlich vom Status des Bewohners ab. Je höher der soziale Status war, desto mehr Fläche nahmen die Häuser ein und desto näher waren sie in unmittelbarer Nähe zur Fabrik angesiedelt. Noch heute ist die Germania-Siedlung ein optisches Highlight. Sie ist mit Feldbrandziegeln gemauert, die Gebäude sind individuell verziert. Insgesamt ergibt sich eine gemütliche Ausstrahlung, die an den behaglichen Stil eines kleinen belgischen Dorfs erinnert. Die Gegend gilt noch heute als zentral in der Nähe der S-Bahn und der Straßenbahn gelegen, doch gleichzeitig wirkt sie noch immer sehr ruhig und zurückgezogen. Die kleinen Gärten rund um die Siedlung erinnern eher an eine gemütliche Vorstadtsiedlung, in der man gerne wohnen möchte.
Aktuell gehört Porz zu den Gegenden in Köln, in denen man noch vor wenigen Jahren nicht wohnen wollte. Rechtsrheinisch gelegen, hatte der Stadtteil viele Jahre lang wie alle anderen Regionen rechts des Rhein mit dem Vorurteil zu kämpfen, dass Ortsansässige dort einfach nicht wohnen wollen. Doch spätestens seit 2013 zeichnet sich eine andere Entwicklung auf dem Immobilienmarkt ab. Es entstehen verstärkt auch in den rechtsrheinischen Regionen gute Wohngebiete. Porz wird zum Teil durch den nahen Flughafen positiv beeinflusst. Auf dem Markt für Mietimmobilien ist bereits eine steigende Nachfrage zu verzeichnen, die Mieten befinden sich weiter im Aufwind. Doch auch die Kaufpreise kennen derzeit offenbar nur die Tendenz nach oben, und insgesamt ist im Augenblick noch nicht abzusehen, wie sich dieser Trend weiter entwickelt. Das überschaubare Potenzial an Neubauflächen greift leider auch in Porz, deshalb kann die Nachfrage auf Dauer nicht unbegrenzt befriedigt werden.
Während andere rechtsrheinische Viertel wie Deutz oder Mülheim zum Teil mit interessanten und ansprechenden Neubauprojekten glänzen können, hat Porz solche Juwelen für Immobiliensuchende im Augenblick nicht zu verzeichnen. Dennoch sorgen aktuelle Marketingkampagnen der Stadtväter dafür, dass die ganze Region rechts des Rheins für Mieter und für Käufer interessanter wird. Insbesondere möchte man auch den Mittelstand mit einer zahlungskräftigen Belegschaft hierher ziehen. Die weitere Entwicklung des Standorts dürfte also mit Spannung zu beobachten sein. Sollten die Bemühungen der Verantwortlichen erfolgreich sein, könnte Porz ähnlich wie weitere Stadtteile auf der rechten Rheinseite sich einer verstärkten Nachfrage erfreuen. Zahlungskräftige Mieter und Käufer wären letztlich genau die Klientel, die der kleine Ort benötigt, um als Lebensmittelpunkt noch attraktiver zu werden. Sollte es gelingen, den Mittelstand aus unterschiedlichsten Branchen verstärkt nach Porz zu locken, könnte eine erhebliche Aufwertung des Stadtteils die positive Folge sein, die sogar dazu führen könnte, das ehemals bescheidene Image endgültig abzulegen.