Mülheim gehört zur Stadt Köln, der Stadtteil hat dem umliegenden Bezirk Mülheim seinen Namen gegeben. Auf einer Fläche von 7.067 qm wurden in dem rechtsrheinisch liegenden Ort zum Jahresende 2012 über 41.800 Einwohner gezählt. Damit ist Mülheim der Stadtteil Kölns mit der dichtesten Besiedelung. Eingemeindet wurde Mülheim bereits zum April 1914. In östlicher Richtung grenzt der Ort an Höhenhaus und Buchheim, im Süden schließen sich Buchforst und Deutz an. Im Westen wird Mülheim durch den Rhein begrenzt, im Norden liegt der Stadtteil Stammheim.
Der Blick in die Geschichte zeigt, dass Mülheim bereits seit dem 9. Jahrhundert existiert. Namensgebend waren die ehemals am Strunderbach stehenden Mühlen. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort vermutlich im Jahr 1098, zum damaligen Zeitpunkt war die Bedeutung der Ortschaft im Gegensatz zu den umliegenden Gemeinden wie Buchheim erheblich geringer. Neuere Forschungen gehen allerdings davon aus, dass die heute auch als Mülheim am Rhein bekannte Gemeinde erst im Oktober 1151 erstmals in einem Schriftstück erwähnt wurde. Im Jahr 1901 wurde Mülheim als Stadt offiziell anerkannt. 1914 folgte die Eingemeindung in die Stadt Köln, die am Anfang von heftigen Widerständen der Bevölkerung begleitet wurde.
Interessant ist sicher ein Blick auf die Verkehrsgeschichte des Stadtteils. Im Dezember 1845 wurde der Ort an die Eisenbahnstrecke von Deutz nach Düsseldorf angebunden. Nach dem Krieg von 1871 entwickelte sich das Verkehrsaufkommen und steigerte sich von diesem Zeitpunkt an kontinuierlich. Im Jahr 1914 fuhren sieben Eisenbahnlinien den Ort an und gewährten eine gute lokale Infrastruktur im Personen- und Güterverkehr. Dabei wurde das Eisenbahnnetz von mehreren Eisenbahngesellschaften genutzt. Dem wirtschaftlichen Aufschwung der Stadt sollte diese Entwicklung weiteren Vorschub leisten. Die hohe Nachfrage resultierte schließlich im Bau eines neuen Bahnhofs, der im Jahr 1909 eröffnet wurde und bis heute in Betrieb ist. Auf eine ähnlich lange Tradition blickt die Straßenbahninfrastruktur zurück. Sie wurde als Pferdebahn im Jahr 1880 eröffnet und bis 1913 als Straßenbahn ständig ausgebaut.
Das lokale Netz an Bundesstraßen ist recht gut ausgebaut. Im Zentrum am Wiener Platz treffen die Bundesstraßen 8 und 51 aufeinander, die B 506 hat hier ihren Anfang. An der B51 beginnt außerdem die bekannte Mülheimer Brücke. Der Wiener Platz ist der Haltepunkt für die wichtigsten Straßenbahnen. Der Bahnhof liegt heute an der Bahnstrecke Köln-Wuppertal, Köln-Duisburg, Köln-Bergisch-Gladbach und Mühlheim-Troisdorf, wobei diese Strecke nur von Güterzügen benutzt wird. In Mülheim halten mehrere Regionalexpresszüge und S-Bahnen. Insgesamt macht die gute Anbindung an öffentliche Verkehrsmittel und an den öffentlichen Personennahverkehr den Stadtteil zu einem interessanten Standort für Menschen, die auf einen privaten PKW verzichten wollen oder müssen.
Für kulturell Interessierte bietet Mülheim das ganze Jahr über einige unterhaltsame Veranstaltungen. Die wichtigste Festlichkeit ist sicher die Mülheimer Gottestracht, die nach der Überlieferung schon seit dem 14. Jahrhundert begangen wird. Die Mülheimer Gottestracht ist die größte Schiffsprozession am Rhein. Wie in vielen Orten des Rhein-Ruhr-Gebiets ist das lokale Schützenfest ein Ereignis für Klein und Groß. Das Fest hat Tradition und wird am Fronleichnam mit einer Prozession begangen. Seit 1435 feiert man dieses Ereignis bis zum folgenden Sonntag mit einem großen Volksfest, das von den Schützen ausgerichtet wird.
Erstaunlich gut ausgebaut ist die Infrastruktur für öffentliche Veranstaltungen. In mehreren Hallen finden das ganze Jahr über Konzerte und Festlichkeiten statt. Das E-Werk wird als Konzerthalle sogar von den ganz Großen der Branche genutzt, Stars wie David Bowie, Peter Maffay oder Status Quo haben hier bereits Konzerte ausgerichtet. Auch der Karneval kommt hier nicht zu kurz, die Kölner Stunksitzung wird hier abgehalten. Ergänzt wird das E-Werk vom Palladium, das sich auf dem Gelände gleich gegenüber befindet und für kleine Veranstaltungen oder als Ausweichlokalität für die Kölner Oper genutzt wird. Überraschend ist die gute infrastrukturelle Ausstattung allerdings nicht, denn in Mülheim befinden sich mehrere Fernsehstudios, in denen große TV-Shows aufgezeichnet werden.
Es dürfte sicher auch der guten Anbindung an die lokale Infrastruktur geschuldet sein, dass Mülheim seit einigen Jahren von Mietern und Käufern von Immobilien verstärkt nachgefragt wird. War man früher der Ansicht, auf der rechten Rheinseite sei ein Dasein mit hoher Lebensqualität nicht möglich, ist diese Einstellung heute nicht mehr angesagt. Gerade die rechtsrheinischen Gebiete rund um Mülheim haben heute eine kontinuierlich steigende Nachfrage zu verzeichnen und es bleibt abzuwarten, wie sich diese Nachfrage auf die Entwicklung der Preise für Immobilien zur Miete und zum Kauf auswirkt.