Ehrenfeld
Der Kölner Stadtteil Ehrenfeld liegt im Westen der Stadt und wurde bereits im Jahr 1888 eingemeindet. Der Ort ist namensgebend für den Stadtbezirk Ehrenfeld, er zählt derzeit rund 36.000 Einwohner auf einer Fläche von gut 3.700 Quadratmetern. Im Osten grenzt Ehrenfeld Neustadt-Nord, im Süden folgen Lindenthal und Braunsfeld. Müngersdorf und Bickendorf schließen sich im Westen an, im Norden stößt der Ort an Neuehrenfeld.Auffallend ist die architektonische Prägung des Stadtbildes, denn viele Straßenzüge sind gesäumt von Häusern aus der Gründerzeit, die ganz im bürgerlichen Stil ihrer Zeit gehalten sind. Natürlich gibt es auch Industriedenkmäler oder sichtbare Baulücken aus dem Zweiten Weltkrieg, die mit anonymen Mietshäusern geschlossen wurden. Doch die Immobilien aus der Gründerzeit machen einen ganz eigenen Charme des Stadtteils aus und verleihen ihm einen besonderen Reiz.
Ehrenfeld war in früher für seinen hohen Anteil an Industriearbeitern bekannt. Heute fällt der nicht minder nennenswerte Umfang an Bürgern mit Migrationshintergrund auf. Die Geschäftswelt wird vorrangig von türkischen oder italienischen Geschäften geprägt, doch auch Firmen aus dem nahen und fernen Osten oder aus Afrika haben hier eine neue Bleibe gefunden. Letztlich entwickelte sich Ehrenfeld dadurch zu einem bunten Stadtteil mit einer sehr lebendigen kulturellen Szene. Dieser Trend setzt sich fort, und das Viertel wird als Standort vor allem für Familien immer attraktiver. Auffallend ist sogar schon eine zunehmende Zahl von Theatern, Restaurants und Kneipen, doch auch die Kehrseite dieser Beliebtheit wird immer deutlicher. Die Preise für Immobilien zum Kauf und zur Miete gehen nämlich seit einigen Jahren kontinuierlich nach oben.Ehrenfeld gehört zu den Stadtteilen Kölns, die bereits vor vielen Jahrhunderten urkundlich erwähnt wurden. Schon im ersten bis zum dritten Jahrhundert unserer Zeitrechnung soll das Gebiet unter römischer Herrschaft gewesen sein, wie Ausgrabungen beweisen. Bis weit in das 19. Jahrhundert hinein wurde die Gegend ausschließlich landwirtschaftlich genutzt. Erst Mitte des 19. Jahrhunderts wurde der Platzbedarf in der Rheinmetropole durch die zunehmende Industrialisierung und das Bevölkerungswachstum so gravierend, dass man in Gewerbeflächen und in günstigen Wohnraum investieren wollte. Innerhalb der Stadt stand dieser nicht zur Verfügung, deshalb kam es zur Ausdehnung in die angrenzenden Gebiete. Im Jahr 1845 entstanden die ersten Häuser im Stil ihrer Zeit, und Schritt für Schritt wurde die Ansiedlung immer größer. Vor allem Industriebetriebe fanden hier eine neue Bleibe, besonders stark vertreten waren Firmen der Metallverarbeitung, der Chemie, der Glasherstellung und der Elektrotechnik. Einige sehr etablierte Unternehmen ihrer Zeit fanden hier einen günstigen Standort ganz in der Nähe der Rheinmetropole. So wurde Ehrenfeld langsam zur Industriestadt, und diesen Status mit einer aufstrebenden Infrastruktur und mit einem zunehmenden Angebot an Kultur und sozialen Einrichtungen konnte man bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs erhalten. Bis heute hat sich in einigen Straßenzügen ein industriell geprägter Baustil durchgesetzt, einige sanierte Denkmalgebäude sind die Überreste dieser so interessanten Epoche.
Die Nachkriegszeit hat den Wiederaufbau des Standorts sehr geprägt. Viele Maschinen im Werkzeugbau, im Maschinenbau oder in der Lebensmittelindustrie fanden eine Ansiedlung vor den Toren des Stadtteils, weil der Raumbedarf innerhalb des Orts nicht mehr zu decken war. Mehr und mehr kamen auch medizinische Einrichtungen hinzu, und mit dieser Aufwertung der Infrastruktur änderte sich letztlich auch der Baustil des Orts. Immer mehr favorisierte man einen günstigen und schnörkellosen Stil, während schöne denkmalgeschützte Immobilien sogar abgerissen werden mussten.
Heute fällt in Ehrenfeld eine sehr reizvolle Mischung von günstigem Wohnraum für die unteren Einkommensschichten und von sanierten Altbauten für exponiertes Wohnen auf. Die vor wenigen Jahren noch sehr hohe Arbeitslosenquote, die durch viele Bürger mit Migrationshintergrund noch in die Höhe getrieben wurde, liegt schon seit dem Jahr 2005 nur noch im Kölner Durchschnitt. Insofern entwickelt sich Ehrenfeld zu einem Ortsteil, in dem die aufstrebende Klientel zunehmend sehr gerne wohnen möchte.
Ehrendfeld ist recht gut an den öffentlichen Schienenpersonennahverkehr angebunden. Der eigene Bahnhof ist Haltepunkt für den NRW-Express, den Rhein-Erft-Express, den Rhein-Sieg-Express sowie für weitere Expresszüge. Außerdem ist Ehrenfeld Halt für mehrere S-Bahn-Linien. Der Ort ist durch die nahe A57 ebenso gut an das lokale Autobahnnetz angebunden. Somit bietet er sich als Standort für Autofahrer an, kommt aber aufgrund der zuverlässigen Anbindung an das öffentliche Nah- und Fernverkehrsnetz auch für Anwohner in Frage, die nicht nur auf den privaten PKW angewiesen sein wollen. Insgesamt dürften die Voraussetzungen gegeben sein, dass sich Ehrenfeld weiter zu einem aufstrebenden Stadtteil entwickelt.